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nurse burden

Belastung der Krankenschwestern: Eine unbequeme Realität

Es ist unbestreitbar, dass der Pflegeberuf unter Druck steht. Schockierenderweise ist die Rate der Muskel-Skelett-Erkrankungen bei Krankenpflegern höher als bei Arbeitern im Baugewerbe, im Bergbau und in der Industrie (Kim, 2017). Leider wird der Bedarf an Krankenschwestern und -pflegern angesichts der alternden Bevölkerung weiter steigen, was die bereits bestehende Belastung des Berufs noch erhöht. Die Alterung der Bevölkerung ist zwar unvermeidlich, nicht aber die Belastung der Krankenschwestern und Krankenpfleger.

Die Belastung der Krankenschwestern ist ein Begriff, der sich auf die Arbeitsbelastung der Krankenschwestern bezieht. Sie setzt sich aus physischen, mentalen und emotionalen Faktoren zusammen. Studien zeigen, dass die Belastung des Pflegepersonals mit zahlreichen negativen Folgen verbunden ist, wie z. B. einer suboptimalen Patientenversorgung, einem erhöhten Krankenstand und einer hohen Fluktuationsrate - allesamt mit hohen Kosten verbunden. In den USA liegen die Fluktuationskosten zwischen 22.000 $ und mehr als 64.000 $ pro Krankenschwester (Jones, 2008), während die durchschnittlichen direkten Kosten pro Schadensfall durch arbeitsbedingte Verletzungen bei Krankenschwestern 27.407 $ betragen (Hunter et al., 2010). Die Belastung des Pflegepersonals hat auch schwerwiegende Folgen für die Patienten; eine Erhöhung der Arbeitsbelastung des Pflegepersonals um ein Prozent erhöht die Wahrscheinlichkeit einer stationären Krankenhaussterblichkeit um 7 % (Aiken et al., 2014). Trotz dieser Zahlen wurde bisher wenig getan, um das Problem anzugehen.

In den USA liegen die Fluktuationskosten zwischen 22.000 $ und mehr als 64.000 $ pro Krankenschwesterwechsel

- Jones, 2008

Das Problem der Belastung des Pflegepersonals lässt sich zum Teil dadurch erklären, dass sich die Patientenpopulation im Laufe der letzten 50 Jahre drastisch verändert hat. Die Patienten werden älter, weniger mobil und haben komplexere Krankheitsbilder. Dennoch sind die Pflegeprotokolle und die medizinischen Geräte, die den Umgang mit den Patienten erleichtern, weitgehend gleich geblieben. Darüber hinaus haben die dramatischen Kostensteigerungen in den Krankenhäusern zu Kostendämpfungsmaßnahmen geführt, die schnell zu Einsparungen bei Personal und Technik führen. Dies trägt nicht dazu bei, die Verbleibsquote der Krankenschwestern zu verbessern. Die RN4CAST-Studie ergab, dass 20 bis 50 % der Krankenschwestern und -pfleger in jedem teilnehmenden europäischen Land beabsichtigten, ihren derzeitigen Arbeitsplatz zu verlassen (Zander et al., 2016). Anstatt sich auf unmittelbare Kostensenkungen zu konzentrieren, sollten Krankenhäuser auf Investitionen achten, die den Wert erhöhen - dies kann sich langfristig viel stärker auf die Kosten auswirken.

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Das Ausmaß des Problems ist unbestreitbar: 85 % der Krankenschwestern und -pfleger erleiden irgendwann in ihrer Laufbahn eine Rückenverletzung, was 15 Milliarden verlorene Arbeitstage bedeutet und die europäischen Krankenhäuser jedes Jahr etwa 6 Milliarden Euro kostet (Ankith und Venugopal 2016). Wenn wir uns darauf konzentrieren, die Belastung des Pflegepersonals zu verringern, werden auch die Kosten gesenkt: Die meisten arbeitsbedingten Verletzungen sind auf wiederholte Belastungen im Laufe der Zeit zurückzuführen. Investitionen in Technologien, die die Belastung des Pflegepersonals verringern, sind daher unerlässlich:

In unseren Gesprächen mit Ergotherapeuten erfuhren wir, dass der Zugang zu Geräten, die die Belastung verringern, einer der wichtigsten Faktoren zur Vermeidung von Verletzungen am Arbeitsplatz für Krankenschwestern ist. Eine korrekte Form beim Heben eines 150 kg schweren Patienten bringt Sie nur bedingt weiter

Die Belastung des Pflegepersonals ist eine unangenehme Realität. Das heißt aber nicht, dass sie unvermeidlich ist. Investitionen in Technologien, die das Pflegepersonal entlasten und den Geräten zugute kommen, sind ein wichtiger Schritt zur Verringerung der Belastung des Pflegepersonals.

Bibliographie:

  • Aiken, L. H. et al. (2014). Personalausstattung und Ausbildung von Pflegekräften und Krankenhaussterblichkeit in neun europäischen Ländern: eine retrospektive Studie. Lancet, 383(9931), 1824-1830.
  • Hunter, B. et al. (2010). Kosten sparen, den Rücken der Gesundheitsdienstleister schonen und ein sicheres Patientenumfeld schaffen. Nurs Econ, 28(2), 130-134.
  • Jones, C. B. (2008). Revisiting nurse turnover costs: adjustment for inflation. J Nurs Adm, 38(1), 11-18
  • Kim, J. (2017). Ergonomische Untersuchungen zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit in Krankenhaus- und Gesundheitsberufen. J Ergonomics, 7(3), e167
  • Venkata Ankith, K. und Venugopal, T. (2016). Automatically Configurable Smart Bed. IJAMPE, 2(4), 11-15
  • Zander, B. et al. (2016). Der Stand der Pflege in der Europäischen Union. Eurohealth, 22(1), 3-6